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Gedichte
von Karin Fehde©


Frühling




Saat des Lebens

Es ruht die Natur so stille,

im lichten Mittagssonnenschein.
Kein Hälmchen mag sich regen.
Die Luft ist lind und rein.
 
Vogelzwitschern, emsige Brut,
kündet von neuem Leben.
Frühlingserwachen ringsumher,
lässt die Knospen emporstreben.                   
 
Vorbei ist die triste Winterzeit,
mit ihren Mühen und Sehnen.
Bunter als der Landesfarbenpracht
mag sich Mutter Natur ausdehnen.
 
Ein leichtes Ahnen erfüllt die Brust,
lustwandelnd mit süßem Verlangen.
Der Blick durchstreift die weite Flur,
bewundernd auf der Blütenprangen.
 
Verliert sich einst die Spur im Sand,
so wird es uns nicht verdrießen.
Wenn wohlgemut bleibt der Verstand,
wird die Saat des Lebens sprießen.
Aus dem Buch "Bummelmeile durch die 12 Monate


Der Storch
 
Der Storch kam aus dem Süden,                                
war gern gesehener Gast.
Noch hatte er seinen Müden,
hoch oben auf dem Mast.
 
Ganz plötzlich hielt er inne
und überlegte scharf.
Wenn ich mich recht entsinne,
fehlt mir ein Herzensbedarf.
 
Ich werde storchen gehen,
damit es mir zu fleucht.
Als er versank in Geistesweh’n,
kam die Störchin angekeucht.
 
 „Der Bauer“, rief sie aufgeregt,
„singt von großen Vaterfreuden,
weil sich heute etwas regt,
will er keine Zeit vergeuden.“
 
„Ach Frau, dass ist nicht weise“,
warf der Storch protzend ein.
„Ich bin doch auch kein Greise
- und beiß dir nur ins Bein.“
 
„Bekommen wir so Nachwuchs?“,
keifte sie errötend spitz:
‚Na warte‘, sann er wie ein Lux,
„Gewiss, dass ist kein Witz.“
 
Dieter kriegt sein Schwesterlein,
das sag‘ ich nicht mal übertrieben.
Die Liebe stellt der Frühling ein,
und wir folgen seinen Trieben.“


Aus dem Buch  "Leben  Lieben  Loslassen"



Frühlingswelt

Oh, märchenhaft Frühlingswelt,
zart betörst du meine Sinne.
Dein Zauber mich gefangen hält,
der Anblick deiner hält mich inne.

Umgarnst die Natur mit zartem Duft,
im Wachsen, Blühen und Gedeih'n.                
Lässt spüren mich der Frische Luft,               
mein Leben mag dir verbunden sein.              

Aus dem Buch  "Leben  Lieben  Loslassen"


Sommer


Der Geocacher

Wind und Sonne, voll Zuversicht,
durch Heidesand und Dünenmeer,
mit Bauchgeknurr, die Taschen leer,
trampte ein Geocacher durch die Nacht,        
immer weiter, als er zuvor gedacht.
 
Seufzer, zielorientierte Wegbegleiter,
Sichelmond hoch übern Birkenhain,
bewahrte den Cache im Silberschein.
Der Sucher hielt das GPS in der Hand,
erkundete suchend das sandige Land.
 
Eulenschrei drang durch die Stille.
Nachtfalter schwirrten durch die Luft.
Von ferne wehte ein süßer Heideduft.
Umgarnte seinen Verstand und Sinne.
Güldene Fäden webte eine Spinne.
 
Seine Schritte hinterließen Spuren.
Müdigkeit forderte baldige Ruh,
doch für den Läufer gab´s kein Tabu.
Noch um sich blickend sank er ins Gras.
Der Mond schaute zu und lächelte blass.
 
So zerrann die Nacht, es nahte die Früh.
Sich reckend, die Glieder noch schwer,
fragte er sich: ‚Wie komm´ ich hierher?
Was macht der Stein da neben mir,
auf dem grad krappelt viel Getier?‘
 
Er rief: „Welch wunderbarer Morgen.
Darunter liegt der Cache vergraben,
den ich wollte nachts schon haben!“
‚Was bin ich nur für ein blöder Tropf‘,
ging´s ihn belustigend durch den Kopf.
  
‚Welt, du hast mich wieder.
Im Dunkeln rannte ich nur im Kreis,
weil´s GPS mir machte weiß,
dass Schlafen nur das Cachen stört,
hätt' ich doch bloß nicht drauf gehört.‘
 
Das Ziel war erreicht.
Gefunden nun das Cacheversteck.
Die Müdigkeit verschwand im Eck,
als er sich trug stolz ins Logbuch ein,
„Ich bin der Erste, so sollte es sein.“
 
„Dieser Tag ist gerettet,
jetzt brauch' ich dringend eine Pause,
denn in mir ruft der Dusche Brause.
Abenteuercachen geht morgen weiter,
dann geht es auf Tour, mit einer Leiter.“
 
Neuer Cache oder Abenteuerlust?
Zweifel bereitete ein GPS-Blick.
Im Innern suchte er nach einem Trick,
um den zu lassen in seiner Box.
Aber für Geocacher ist nichts paradox.
















































Aus dem Buch  "Eine Hand voll Blüten"




Ein gutes Gespann

Es wirbelt ein milder Sommerwind
den trockner Sand über den Platz.
Fröhlich klingt ein lachendes Kind;
von fern trillert ein Spatz.

Die Erde wärmt sich im Sonnengold;
Pferde warten am Kutschwagen. 
"He, Kutscher, halt die Zügel hold,        
lass dich auf unsrem Rücken tragen."

Munter traben sie auf dem Pfad,                      
durch das rosa Heideblüten Land.
Stehen sich zur Seite als Kamerad,
es hält sie ein Freundschaftsband.

Sie fürchten nicht des Wetters braunen,
wenn Äste brechen im Sturm zumeist.
Schrecken nicht vor Raubauzlaunen
da Gemeinschaft zusammen schweißt.

Es ist nicht all' die große Weltlichkeit,
die heute alles bedeutet auf Erden.
Nur Kameradschaft in Freud' und Leid
kann zu einem guten Gespann werden.

Aus dem Buch "Leben  Lieben  Loslassen"


Sonnenenergie

Ein altes Haus in Vergänglichkeit
stehtabseits einer Straßenecke.
Am Fachwerk nagt die flücht'ge Zeit,
stolz erfüllte es einst seine Zweck.

Sonnenblumen zieren die Hauswand,
strecken sich dem Licht entgegen.
Manchmal stehn sie am Straßenrand,
trotz Abgasen und odft saurem Regen.          

Kein Dröhnen von lauten Maschinen
hält sie vom Wachsen und Blühen ab.
Ihre Blüten zieren Gärten und Ruinen,
fürwahr der Sonne goldene Gab'.

Holde Blütenkränze sprechen Bände,
das trotz aller wertvollen Technologie,
man niemals unbedacht verschwende,
die für die Erde wertvolle energie.

Aus dem Buch  "Leben  Lieben  Loslassen"


Herbst



















































Hein Lütt und der Herbststurm
 
Hein Lütt rekelt sich müde im Bett
und dreht sich faul auf die Seit'.
Früh aufstehen findet er nicht nett.
Der Schlaf, sein liebstes Phänomen,                       
umgarnt ihn wie Freundesgeleit.
 
Sacht lichtet sich der Nebelschleier
von weiter Flur, Gehöft und Wies'.
Krähenruf erschallt vom Weiher:
„Die Natur ist aus der Ruh' erwacht,
nahm mit sich das Traumparadies!“
 
In Strömen regnet es auf die Erde,
wild gepeitscht von Sturmgebraus.
Himmelweit flieht eine Wolkenherde.
Hein Lütt streckt den Kopf in Nacken.
Ihm macht des Wetter gar nichts aus.
 
Es tobt mit zerstörerischer Macht,
zausend, in hohen Kastanienbäumen.
Braune Früchte poltern aufs Hausdach.
Kindergeschrei verweht in der Ferne.
Aber er hört nichts in seinen Träumen.
 
Flehend gurren die Tauben im Verschlag.
„Hein Lütt, werd’ wach, lass dich sehn!
Hör’ unsere Warnung, hör’ unsere Klag',
der Herbststurm gebärdet sich ungestüm.
Es kann schnell ein Unglück gescheh'n.“
   
Am umgekippten Zaun flattert ein Band.
Hein Lütt’s Ruhe trotzt jeder Gefahr.
Krachend streift ein Ast den Dachrand.
Lässt das Laub wirbeln durch die Luft.
Aufgejagt krächzt eine Vogelschar.
 
„Ich will mei' Ruh', was kümmert‘s mich“,
murmelt er sich gedämpft in den Bart,
als die Sturmesahnung zu ihm schlich.
„Du bringst mich nicht um meinen Schlaf,
denn das Leben ist ohnehin viel zu hart.“
 
Gebeutelt vibriert das alte Gemäuer,
unter der Stimme des Sturmes Gewalt.
„Hein Lütt, komm raus, es wird teuer,
wenn du nicht sicherst was dir lieb ist.
Ich wüte hier in kriegerischer Gestalt.“
 
Berstend stürzt morsches Geäst herab.
Von den Wänden bröckelt der raue Putz.
Der Himmel verfinstert sich wie ein Grab.
Punkt zwölf Uhr schlägst hoch vom Turm.
Da blinzelt er mit den Augen und stutzt.
 
Ein unheimlich’ Ächzen im Gebälk ertönt.
Wohl hundert Pfannen heben sich empor.
Vor Schrecken starr Hein Lütt aufstöhnt.
Nass rinnt ihm der Schweiß vom Kopf,
als schauriges Gepfeif‘ dringt zu ihm vor.
  
Wie von Sinnen er zur Tür hinaus eilt,
und sieht bestürzt auf die Bescherung.
Der Sturm hatte seinen Verstand gefeilt,
dass nie die Bequemlichkeit darf siegen.
Hein Lütt dankte ihm für die Belehrung.
 
So ging er mit sich selbst ins Gericht,
nie Naturwarnungen zu missachten.
Denn von altersher sagt die Geschicht',
dass der Mensch in allen Lebenslagen,
mag an erster Stell' auf Sicherheit achten.  
Aus dem Buch  "Bummelmile durch die 12 Monate"


Herbstgedanken

Es liegt der Wald im Dunstgeschwade.
Mild sonnig ruht der Waldesweg.
Er geht nicht schnurstracks grade,
nur zickzack, wenn sich's Leben regt.

Das Laub ist verfärbt und welkt dahin.
Verstummt ist nun der Kuckucksschrei          .
Das Kätzchen putzt sich vorm Kamin.
Erhaben trägt der Hirsch sein Geweih.

Die letzten Vögel ziehen suchend fort,
um zu finden ein wärmeres Gefilde.
Kinder gehen singend Laterne im Ort.
Der Herbst wirbelt mit buntem Schilde.

Viel rascher wechselt der Tageslauf
jetzt zwischen Licht und Schatten.
Das Wetter weist mit Sturmtiefs auf.
Der Wandel der Zeit geht von statten.

Man mag für sich bei Kerzenschein
besinnlich sein Leben überdenken.
Die Jahre können ein Reisebuch sein
und uns herbstlich reich beschenken.

Aus dem Buch  "Leben  Lieben  Loslassen"



Morgenmuffel

Wie mag man einen Tag verbringen,
wenn grau der Nebel fällt,
Die Augen mit dem Schlafe ringen,
die Aktien sind gefallen und man hört
nur Schlechtes von der Welt?

Wie mag man einen Tag verbringen,
wenn nicht die Sonne scheint,
Verkehrsstaus zur Umkehr zwingen,
Regen tröpfelt vor sich hin und
am Morgen schon der Himmel weint?

Es hilft kein Phantasieren, Lamentieren
und Hadern, das dich drinnen hält.
"He, Mann, was kannst du schon verlieren,    
wenn du nicht gehst den ersten Schritt
am Morgen in die neu erwachte Weltß"
Aus dem Buch  "Leben  Lieben  Loslassen"


Winter


Ein Schneemann namens Klaas   
 

sah sinnend auf den Schnee.
Schon lang hegte er im Stillen
einen Wunsch, ganz sonderbar.
Ach wäre er ihm doch zu Willen.
   
Ein Weihnachtsmann wollt' er sein
mit unendlich vielen Geschenken,
dann täte er auf der ganzen Welt
alle Armen reich beschenken.
   
Er träumte vom eisigen Nordpol
mit Polarlichtern am Himmelszelt,
von Elchen und Hundeschlitten
mit dem er sauste durch die Kält'.
 
Nachdenkend wurde ihm warm
und aus seinen Augen floss
manche Träne im Sonnenlicht,
was ihn zutiefst verdross.
   
Melancholisch blickte er empor,
sandte Wünsche durch die Luft.
Da erschien ihm eine Flockenfee
und tröstete ihn mit Eisesduft:
  
„Hör' Klaas, eh du dich versiehst
wird ein neues Jahr geboren.
Dein Wunsch wird sich erfüllen,
denn dazu bist du auserkoren."
  
Voll Zuversicht und Tatendrang,
schmolz er am Sonnentag dahin.
Alle Ängste waren  ihm genommen.
Er wusste, es gibt einen Neubeginn.
  
Sanft rieselte der Schnee herab,
auf den Schneemann namens Klaas,
der bald würde Weihnachtsmann sein,
weil er ein Herz für die Armen besaß
   
Wenn du einen Schneemann siehst
beglücke ihn mit freundlichen Grüßen,
selbst wenn er fast unscheinbar ist
und schmilzt zu deinen Füßen.

                                                                                                   





"Aus dem Buch  "Ein Handvoll Blüten"




Morgendämmerung überm Haff        
 
In kühler Morgendämmerung
erwacht das Haff zum Leben.
Frostig, umwobene Silberfäden
sich matt glänzend emporheben.
 
Als die Sonn' tritt vor am Horizont
und sendet aus ihr Hoffnungslicht,
über Dünen, Land und Meer,
streift es wärmend mein Gesicht.
 
Da spannt ein Adler die Flügel aus,
und schwingt sich hoch in die Lüfte.
Begrüßt erfreut den neuen Tag,
von der Ebene bis in tiefe Klüfte.
 
Schutzgeborgen unter Eiskristallen,
ruht noch die lebenswichtige Saat.
Gräser sich sanft im Winde neigen
ahnend, dass der Frühling naht.
Aus dem Buch  "Bummelmeile durch die 12 Monate"

Wintersaat

Schneebedeckt liegen Wald und Flur              
im tiefen winterlichen Schlummer.
Selbst manche lebensfrohe Kreatur
verharrt in Träumen, ohne Kummer.

Leise rieselt in der Abenddämmerung
sanft der weiche Schnee hernieder.
Krähenruf tönt durch die Witterung.
Eine Feder fällt aus dem Gefieder.

Aus einer Hütte dringt heller Schein
und es summt ein Wasserkessel.
Still vertraut, im warmen Kämmerlein,
relaxed der Dackel auf dem Sessel.

Ganz heimelig knistert es im Kamin.
Auf dem Tisch stehen Brot und Wein.
Während Wolke am Firmament flieh'n,
lädt's mit Behaglichkeit zu Esssen ein.

Es deucht die Welt gar öd und leer,
Schnee wirbelt an das Fenster sacht.
Geborgen wie eine wundersame Mär,
grünt wohl die Wintersaat über Nacht.

Aus dem Buch  "Leben  Lieben  Loslassen"



Ach, wüsst' ich deinen Namen

Schweigendunterm blanken Eis
lag der Mühlenteich "Am Stein".
Gräder und Büsche reifbedeckt,
umsäumten ihn im Sonnenschein.

Da tauchte sie auf, so wundervoll,
im rosapinkfarbenen Skioveral.
Locken umrandeten ihr Gesicht.
Ihr Lächeln verzauberte mich total.

Flink drehte sie manch' Piruette,
und lief die Kür wie ein Gewinn.
Morgen werde ich zu ihr sagen:
"Du bist eine Schlittschuhkönigin."

Ich konnte es kaum erwarten,
bis zum nächsten Wiedersehn.
Doch als ich tags drauf hinging,
tat ich vor Kummer fest vergeh'n.

Das Eis begann zu schmelzen,
verblasst war ihre Spur.
Ach, wüsst ich deinen Namen,
du liebreizende Frohnatur.

Aus dem Buch  "Leben  Lieben  Loslassen"


Weihnachten


Weihnachten

Über Täler, über Höhen,
über Wellen, Strand und Meer,
über Orte, Wälder, Wiesen,
laut und leise, kreuz und quer,
tönt der Glockenklang hernieder,
läutet froh die Weihnacht ein.
Freudig klingen Festes Lieder,
"Frieden soll auf Erden sein".

Sachte fällt der glitzernd Schnee,                    
aus der Höh', aufs blanke Eis.
Still und einsam ruht der See.
Aus der Ferne dringt es leis',
von Kindgeschrei und Lobgesang,    
Weihnachtsmarkt und Karussell,
Kaufrausch voller Überschwang,
durch die Fenster schallt es hell.

Kinder schmücken einen Baum,
lässt sie vergessen Mein und Dein.
Obdachloser sucht warmen Raum,
bittet sehr: "Lasst mich hinein."
Weihnachten heißt an jene denken,
um die es ist sehr schlecht bestellt.
Wenn Menschen sie beschenken,
erstrahlt ein Stern am Himmelszelt.









Aus dem Buch  "Leben  Lieben  Loslassen"












Der Weihnachtsbaum             

Übermütig wirbelten weiße Flocken
am rauen Wintertag zur Erd' hinab,
setzen sich wie glitzernd' Häubchen
auf grünen Tannenzweigen ab.

Ein Vater stapfte mit seinem Bübchen
durch den Schnee zum Waldesrand,
suchend nach dem Tannenbäumchen,
nur nach dem grad'sten, hierzuland'.

Erwartungsvoll streckte die kleine Tanne
drei Spitzen stolz zum Himmel empor.
Doch der Vater sagte zu seinem Sohn:
"Diese Tanne ist nicht mal gut fürs Tor."

Bekümmert ließ sie die Zweige sinken,
mutlos je ein Weihnachtsbaum zu sein.          
Da schwebten aus himmlischer Höh',
drei Engel herab, im glänzenden Schein.

Eifrig schmückten sie den Tannenbaum
mit Glöckchen, Äpfel und manchen Kern
und an die Spitzen steckten sie aus Gold
je einen funkelnden Weihnachtsstern.

Vor Freude strahlte da der kleine Baum
im herrlich leuchtenden Lichterkranz.
Des Waldes Tiere eilten aufgeregt herbei
und baten um den Gabentisch zum Tanz.

Schneeflöckchen flüsterten leis' sich zu:
"Wer von Herzen des Baumes gedenkt,
auch wenn er krumm ist und unschön,
dem wird ein Wohlergeh'n geschenkt."

Der Weihnachtsbaum bewegte sich sacht,
sein sehnlichster Wunsch ward so gestillt.
Wer's Bäumchen sieht im Walde steh'n,
wird vom Weihnachtssegen still erfüllt.


Lasst Kinder wieder Kinder sein
"Weihnachten" schallt es durch die Luft,
Kühle senkte sich nieder auf die Gasse,
sie wurde durchwebt vom süßen Duft
vom Glühwein aus der Henkeltasse.

Weihnachten, das Fest der Liebe
wird es auf Erden gern genannt.
Doch nur wo währt der wirkliche Friede,
wird es von Jedem als solches erkannt?

Wie Diamant funkelt in klarer Nacht
verheißungsvoll der Christusstern.
Er trägt in sich eine himmlische Macht.
Laut jubelte ein Kleinkind aus der Fern:

"Vater, Mutter seht was ich bekommen hab'
ein Handy, ein Smartphon und einen PC!
Der Weihnachtsmann brachte diese Gab',
ich bin glücklich und es tut gar nicht weh!"

Überfordert wurde dieses Kind weltentrückt.
Ungeachtet blieb der geputzte Tannenbaum.
Somit hatte der Konsum die Zeit bestückt.
Jede Unbeschwertheit verlos sich im Raum.



Aber abseits stand ein Flüchtlingskind,
traurig, den Kopf zu Boden geneigt,
wünschend das es die Familie wieder find',
und das Kriegsrollen für immer schweigt.

Vielleicht, dass es ein Püppchen kriegte,
und der Bruder eine Holzeisenbahn.
Ein ganzes Brot mit Rosinen wiegte,
und endlich los würde den Wackelzahn.

Seine Bitten zogen durch die kalte Luft,
umgeben von Wünschen tausendfach.
Unsichtbar versanken sie in Eiseskluft,
Jede für sich, in eigener Muttersprach'.

Lasst Kinder wieder Kindersein
in all dem weihnachtlichen Gescheh'n.
Helft, ihnen in schwerer Seelenpein',
das Fest der Liebe richtig zu verstehn.

Dazu zählen weder Gut noch Geld,
sondern Geborgenheit und Vertrauen.
Wenn sich die Freude dazu gesellt,
wird man in strahlende Augen schauen.


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